Besetzte Schule steht vor dem Ende
Friedrichshain-Kreuzberg macht Bewohnern Angebot
Nach der Gerichtsentscheidung im Juli, dass eine Räumung der von Geflüchteten besetzten Gerhart-Hauptmann-Schule in der Ohlauer Straße in Kreuzberg rechtens sei, haben die verbliebenen Bewohner Angst. Der aus dem Tschad geflohene Younous Abou Bakar weiß nicht, wie es weitergeht: »Mir geht es sehr schlecht, alle meine Freunde sind traurig«, sagte er am Dienstag auf einer Pressekonferenz der Nachbarschaftsintiative Ohlauer Straße.
Bezirksbürgermeisterin Monika Herrmann (Grüne) sagte dem »nd«: »Die Zeit in der Schule ist eindeutig endlich.« Seit 2013 mache der Bezirk den Bewohnern Angebote, diese wurden immer abgelehnt. »Wir werden noch ein Angebot machen. Ich hoffe, dass die Bewohner dieses annehmen.« Laut Unterstützern sollte am Dienstagabend ein Treffen von Bewohnern und einem Mitarbeiter des Landesamts für Flüchtlingsangelegenheiten stattfinden.
Herrmann sagte, der Trägerverbund Desi solle in der Gerhart-Hauptmann-Schule ein soziales Zentrum führen. Ulrich Hardt, Leiter des Theaters Expedition Metropolis, einer der vier Träger, bestätigte, die Desi habe sich auf eine Ausschreibung des Bezirks beworben. Die Ausschreibung sah eine Wohnunterkunft auf dem Gelände und die Unterstützung durch die Nachbarschaft vor.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.