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Dresden sucht Stabilität

Dynamo setzt wieder auf offensives Spiel

  • Jens Maßlich, Dresden
  • Lesedauer: 3 Min.

Auf ein Saisonziel will man sich bei der SG Dynamo Dresden derzeit nicht festlegen lassen. Zumindest nicht, wenn es um einen Tabellenplatz geht. Viel lieber wolle man sich in der zweiten Liga weiter stabilisieren. Dann habe man schon so viel erreicht, wie in den vergangenen drei Jahren, sagte Sportgeschäftsführer Ralf Minge.

Es herrscht Ruhe beim achtmaligen DDR-Meister. Gepaart mit Seriosität haben die Verantwortlichen den einstigen Chaosklub sportlich und finanziell konsolidiert. Diesen Weg möchte man auch in den kommenden Jahren weitergehen. Trotz einer mäßig verlaufenden Vorbereitung mit zahlreichen Verletzungen demonstrieren die Verantwortlichen wieder einmal fast schon störrische Gelassenheit.

Doch die Erwartungshaltung im Umfeld ist groß. Mit Platz fünf im Vorjahr spielte der Aufsteiger seine bislang beste Zweitligasaison - und begeisterte zeitweise mit seinem Offensivfußball. Mit 53 Toren stellte Dresden hinter dem Zweitligameister VfB Stuttgart die zweitbeste Offensive des Unterhauses. Dennoch möchte sich Cheftrainer Uwe Neuhaus mit Blick auf das Saisonziel nicht locken lassen. »So viel darüber gibt es ja dann auch nicht mehr. Wir sollten einfach mal die Kirche im Dorf lassen und auf eine gute Saison hoffen. Alles andere wäre unvernünftig«, sagte der 57-Jährige - auch in dem Wissen, dass wichtige Stützen den Verein verlassen haben.

Allein 27 Treffer erzielten Stefan Kutschke (16 Tore), Akaki Gogia (10) und Marvin Stefaniak (1). Letzteren zog es zum Bundesligisten VfL Wolfsburg, Kutschke und Gogia wechselten zu den Ligakonkurrenten FC Ingolstadt und Union Berlin. Beides ambitionierte Vereine, die den Aufstieg ins Oberhaus perfekt machen wollen und wohl ebenso wie Erstligaabsteiger Darmstadt und der Vorjahresdritten Braunschweig für Dynamo wohl nur schwer zu erreichen sind. »Fußball ist nicht Vergangenheit, sondern Gegenwart. Ja, die Jungs haben abgeliefert, aber jetzt sind sie weg. Und wir haben finanziell partizipiert«, sagt Minge.

Trotz demonstrativer Gelassenheit sucht der 56-Jährige derzeit noch händeringend nach Verstärkungen. In Rico Benatelli (Würzburg), Sören Gonther (St. Pauli), Lucas Röser (Sonnenhof Großaspach), Patrick Möschl (SV Ried), Sascha Horvath (Sturm Graz) sowie Justin Löwe (Dynamos U19) sind sechs Neue dazugekommen, die Planungen sind aber noch nicht abgeschlossen.

Vor allem im Offensivbereich besteht noch Handlungsbedarf. Mit dem im vergangenen Jahr häufig mit sich selbst hadernden Pascal Testroet und Drittliganeuzugang Röser stehen derzeit nur zwei echte Stürmer im Kader. Zu wenig, möchte man an die im Vorjahr gezeigten Leistungen anknüpfen. Dem Gegner mit viel Dominanz das eigene Spiel aufdrücken. Es war die Grundlage des Dresdner Erfolgs in der vergangenen Saison. Diesen offensiven Stil wolle man auch in diesem Jahr beibehalten. Anfangen können sie damit gleich am Sonntag, im Heimspiel gegen Aufsteiger Duisburg. Aber: In keinem der sieben Testspiele konnte die Neuhaus-Elf wirklich überzeugen. Drei Siegen stehen ein Remis und drei Niederlagen gegenüber. dpa/nd

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