Zunehmende Digitalisierung erhöht den Arbeitsdruck
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Die zunehmende Digitalisierung in der Arbeitswelt führt zu steigender psychischer Belastung und erhöhtem Arbeitstempo. Gleichzeitig gehen körperliche Belastungen zurück, wie die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di anhand einer aktuellen Studie mitteilte. Wer als Beschäftigter Einfluss auf die Gestaltung der Arbeit habe, leide weniger unter den negativen Folgen der Digitalisierung.
Von den Beschäftigten, die an ihrem Arbeitsplatz in hohem Maß von Digitalisierung betroffen sind, gab knapp die Hälfte (47 Prozent) an, dass die Arbeitsbelastung zugenommen habe: Die Arbeitsmenge und der Zeitdruck hätten sich erhöht, zunehmend werde Multitasking verlangt.
In der digitalisierten Arbeitswelt genüge es nicht, Arbeitszeitlänge und Arbeitszeitlage zu regulieren. Gebraucht werden Mitbestimmungsrechte bei der Arbeitsmenge, sonst werde die Anzahl der Menschen, die unter steigender Arbeitsmenge leiden, zunehmen.
Nur wenig Unterstützung für Eltern am Arbeitsplatz
Immer mehr Eltern klagen einer Umfrage zufolge über Probleme, Arbeitsleben und Kindererziehung unter einen Hut zu bekommen. Nur ein gutes Drittel (36 Prozent) aller Eltern findet die Vereinbarung einfach, wie die Betriebskrankenkasse pronova BKK in Leverkusen mitteilte. Zwei Jahre zuvor habe dieser Wert noch bei 41 Prozent gelegen. Im Auftrag der Krankenkasse wurden nach eigenen Angaben 1000 Bürger mit mindestens einem Kind unter zehn Jahren befragt.
Schlechter geworden sind nach Einschätzung der Befragten nicht nur die Angebote der Arbeitgeber. Auch im Kollegenkreis gibt es weniger Verständnis als früher: Nur noch 45 Prozent der Eltern dürfen damit rechnen, dass Kollegen einspringen, wenn sie spontan früher gehen müssen. 2015 waren es noch 50 Prozent.
Gleitzeit gibt es nach der Studie nur noch in 42 Prozent der Betriebe. Vor zwei Jahren waren es 47 Prozent. Auch bei der Erstellung von Dienstplänen ist es weiterhin kompliziert für Eltern, ihre Wünsche einzubringen. Nur 26 Prozent geben an, dass dies bei ihrem Arbeitgeber möglich ist. Insgesamt 16 Prozent der Eltern erklärten, dass ihr Arbeitgeber kein Entgegenkommen zeigt, wenn es um die Kinderbetreuung geht.
Dafür ist Home Office leichter möglich als vor zwei Jahren: 18 Prozent der Befragten konnten zum Teil von zu Hause aus arbeiten, im Vergleich zu 15 Prozent im Jahr 2015.
Logistik und Tourismus haben höchste Fluktuation
In Deutschland variiert die Tendenz zum mehrfachen Jobwechsel nach Branchen. Mit rund einem Viertel wechseln Arbeitnehmer aus den Branchen Logistik, Lager und Verkehr sowie im Gastgewerbe und Tourismus am häufigsten und verbleiben weniger als ein Jahr im gleichen Job. Besonders loyal zeigen sich dagegen Arbeitnehmer im Gesundheitswesen. Über 44 Prozent der Befragten aus dieser Branche sind länger als sieben Jahre im gleichen Job. Genauso lange hält es 37 Prozent aus der Branche Handwerk und Produktion sowie 36 Prozent aus dem Büro- und Personalwesen beim gleichen Arbeitgeber.
20 000 Euro pro Kopf für Qualifizierung
Nach aktuellen Plänen des Bundesarbeitsministeriums soll es künftig ein persönliches Erwerbstätigenkonto mit 20 000 Euro Guthaben für jeden Über-18-Jährigen geben, der eine Arbeit aufnimmt - sozusagen ein Startguthaben für jede Arbeitnehmerin und jeden Arbeitnehmer. Einkommensausfälle bei Qualifizierung, Existenzgründung oder ehrenamtlichem Engagement sollten damit kompensiert werden können. Man sei bei dieser Idee allerdings erst am Anfang, so die Bundesarbeitsministerin. Nun komme es ihr darauf an, Unterstützung dafür zu sammeln. Zur Finanzierung äußerte sich das Ministerium nicht.
Vorgeschlagen hatte so ein Konto die Bundesarbeitsministerin bereits bei der Vorstellung von Überlegungen zur Arbeitswelt im digitalen Zeitalter Ende November 2016. Damals hatte Arbeitgeberpräsident Ingo Kramer vor neuen finanziellen Belastungen für die Wirtschaft gewarnt. Ver.di hatte gefordert, so ein Konto unverzüglich zu schaffen. Agenturen/nd
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