Bahn verliert weitere Marktanteile

Regional- und Güterverkehr laufen nicht ganz rund

  • Lesedauer: 2 Min.

Berlin. Die Deutsche Bahn (DB) hat 2016 im Regional- und im Güterverkehr Marktanteile an ihre Konkurrenten verloren. Das geht aus ihrem am Montag vorgelegten Wettbewerbsbericht hervor. Demnach kam die DB im Personennahverkehr auf 67 Prozent der Zugkilometer, die von Ländern und Verkehrsverbünden bestellt wurden. 2015 waren es noch 70,8 Prozent gewesen. Spiegelbildlich stieg der Anteil der Wettbewerber, darunter vor allem Töchter anderer europäischer Staatsbahnen, von 29 auf 33 Prozent.

Im Güterverkehr ging die Verkehrsleistung auf der Schiene in Deutschland leicht zurück. Während die DB-Tochter Cargo Einbußen von 71 Milliarden auf 68,6 Milliarden Tonnenkilometer hinnehmen musste, legten die anderen Güterbahnen zu. Der Anteil von DB Cargo sank von 61 auf 59 Prozent.

Im Regionalverkehr wolle die Bahn durch Kostensenkungen ihre Position zumindest verteidigen, nachdem sie zuletzt habe »Federn lassen müssen«. Im Jahr 2016 gewann DB Regio 51 Prozent der ausgeschriebenen Zugkilometer.

Von der geplanten Senkung der Trassenpreise für den Güterverkehr um 350 Millionen Euro im nächsten Jahr erhofft sich die Bahn eine bessere Position im Wettbewerb mit dem Lkw. Dann könne die Trendwende gelingen, sagte DB-Bereichsleiter Frank Miram.

Doch die Bahn baut gleichzeitig ihre eigene Lkw-Sparte aus: Am Montag gab die Speditionstochter DB Schenker bekannt, dass ab Frühjahr 2018 verstärkt elektronisch unterstützte Lastwagen eingesetzt werden sollen. Der Versuch solle auf der A 9 zwischen Nürnberg und München und mit zunächst unbeladenen Lkw gestartet werden. Für das Projekt erhielten die Bahn-Tochter Schenker, der Lkw-Hersteller MAN und die Hochschule Fresenius vom Bundesverkehrsministerium einen Bescheid für die Förderung mit zwei Millionen Euro, wie die drei Partner am Montag mitteilten. Die Idee: Wenn Lastwagen mit kleinem, aber sicherem Abstand in Konvois fahren, steigt die Kapazität auf den Straßen, die Fahrer haben weniger Stress und dank des Windschattens könnte Kraftstoff gespart werden. Agenturen/nd

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