Lebensraum in Gefahr

  • Lesedauer: 2 Min.

»Jetzt machste’ noch was«, dachte sich Wolfgang Krumpmann am Beginn seines Ruhestandes. Es dauerte nicht lange, und der frischgebackene Rentner trat der Umweltschutzorganisation Greenpeace bei. Heute, einige Jahre später, engagiert sich der mittlerweile 72-jährige Berliner immer noch für die »bedrohte Erde« - und fährt zum Demonstrieren am 2. Juli nach Hamburg. »Ob Ressourcenabbau, Klimawandel oder kriegerische Auseinandersetzungen - unser Lebensraum ist in Gefahr«, erklärt der Aktivist zu seinen Motiven. Der Planet sei einfach zu schön, um ihn nicht zu erhalten. In Hamburg bietet sich dafür eine Chance: »Hier treffen sich die mächtigsten Politiker, die es in der Hand haben, etwas zu verändern.« Sicher, die Hoffnung auf eine umfassende, schnelle Lösung sei schon »ein bisschen blauäugig«, aber so funktioniere es nun mal. Die Erwartungen sind jedoch gedämpft: »Trotz diesem ständigen Gipfelhopping passiert einfach nichts.« Bisher seien keine erkennbaren Lösungen erreicht worden. Der ehemalige Informatiker warnt, dass sich das verändernde Klima auch diesmal nicht von markigen Sprüchen beeindrucken lassen wird. Wenn viele Demonstranten nach Hamburg kämen und friedlich ihre Kritik deutlich machen, könne man aber vielleicht genügend Druck für eine ökologisch nachhaltige Politik aufbauen. Die Zeit wird knapp, Krumpmann verspürt die Verpflichtung, aktiv zu bleiben: »Die folgenden Generationen werden uns fragen, was wir getan haben.« Den Kindern dürfe man keine kaputte Welt hinterlassen. seb

Abonniere das »nd«
Linkssein ist kompliziert.
Wir behalten den Überblick!

Mit unserem Digital-Aktionsabo kannst Du alle Ausgaben von »nd« digital (nd.App oder nd.Epaper) für wenig Geld zu Hause oder unterwegs lesen.
Jetzt abonnieren!

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.