Mehr NATO - Vorteil für die Taliban
René Heilig warnt vor zunehmender destruktiver »Hilfe« für Afghanistan
Derzeit sind rund 8400 US-Soldaten im Afghanistaneinsatz. Längst nicht nur als Ausbilder. Nun will Trump die Truppe um bis zu 4000 weitere Soldaten aufstocken. Er folgt dem irrwitzigen Gedanken »viel hilft viel«. Gleiches erwarten die USA von den anderen NATO-Staaten. Danach, was die Afghanen wollen, fragt niemand. Nicht einmal die Kabuler Zentralregierung findet Gehör. Die will nämlich lieber mehr Waffen und eine bessere Ausbildung. Fremde Soldaten stören nur. Denn solange das Land okkupiert ist, verweigern die Taliban jede nur denkbare Verhandlung über die Zukunft des Landes. Warum auch sollten sie mit den in Kabul eingeschlossenen Regenten reden? Sie sind auf dem Vormarsch.
Die Zeit arbeitet für die Taliban. Denn längst hat die sogenannte internationale Gemeinschaft die Nase voll von der ständigen Alimentierung des Landes, in dem sich nichts im Sinne des Westens bewegt. Angesichts der verheerenden Sicherheitslage haben sich viele Hilfsorganisationen zurückgezogen. Das Spendenaufkommen geht rapide zurück. Die Mittel reichen nicht einmal mehr, um einheimische Minenräumer - sie gehören zu den billigsten der Welt - zu bezahlen. Die Felder bleiben unbestellt, die Menschen flüchten in Städte, wo IS-Selbstmörder immer öfter Bomben zünden. So kann niemand Fundamente für einen fernen Frieden legen.
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