Kleiner als die Berliner Polizei erlaubt
Berliner Polizisten dürfen nicht zu klein sein. Die vorgeschriebenen Mindest-Körpergrößen von 1,60 Meter für Frauen und 1,65 Meter für Männer sind nach einer vorläufigen Gerichtsentscheidung zulässig. Die Klage einer 1,54 Meter großen Frau auf eine Einstellung bei der Kriminalpolizei sei von der Polizei zu Recht abgelehnt worden, entschied das Berliner Verwaltungsgericht in einem am Montag veröffentlichten, aber noch nicht rechtskräftigen Urteil. Die Frau legte Berufung ein.
Die 1997 geborene Frau hatte in ihrer Klage auf Einstellung argumentiert, ihre gesundheitliche Eignung für die Arbeit bei der Polizei stehe außer Frage. Die Anforderungen an die Größe von Bewerberinnen würden zudem »eine mittelbare Diskriminierung von Frauen« darstellen.
Das Gericht urteilte, der Arbeitgeber lege zu Recht bestimmte Eignungskriterien fest, die sich an typischen Aufgaben der Bewerber orientieren würden. »Für die Durchsetzungsfähigkeit bei körperlichen Auseinandersetzungen und für die Anwendung unmittelbaren Zwangs müssten gewisse körperliche Mindestvoraussetzungen erfüllt sein«, hieß es in einer Mitteilung. Polizistinnen, die kleiner als 1,60 Meter sein, könnten zudem als unterlegen wahrgenommen werden und damit auch eher bevorzugtes Ziel von Widerstand sein. Das Urteil erging bereits am 1. Juni (Aktenzeichen: VG 5 K 219.16). dpa/nd
Wir behalten den Überblick!
Mit unserem Digital-Aktionsabo kannst Du alle Ausgaben von »nd« digital (nd.App oder nd.Epaper) für wenig Geld zu Hause oder unterwegs lesen.
Jetzt abonnieren!
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.