Höchster US-General nach Afghanistan beordert

  • Lesedauer: 2 Min.

Kabul. Der höchste General der USA, Joseph Dunford, ist zu einem Besuch in Afghanistan eingetroffen. Das bestätigte ein Sprecher der NATO-Mission »Resolute Support« am Montag. Der Generalstabschef der US-Streitkräfte solle mehrere Tage bleiben und für interne Gespräche im NATO-Hauptquartier in Kabul Abgesandte von NATO und US-Streitkräften treffen. Zum Inhalt der Gespräche gab es keine Informationen.

Der Besuch hat vermutlich mit der für Juli erwarteten Entscheidung der USA über mehr Truppen in Afghanistan zu tun. Die Sicherheitslage dort hat sich seit dem Abzug der meisten internationalen Soldaten Ende 2014 drastisch verschlechtert. Die Taliban kontrollieren nach US-Militärangaben inzwischen wieder rund elf Prozent des Landes, weitere knapp 30 Prozent sind umkämpft. Die afghanischen Streitkräfte sind überfordert und demoralisiert. Präsident Donald Trump hatte Mitte Juni US-Verteidigungsminister James Mattis freie Hand gegeben, um über die Zahl der US-Soldaten in Afghanistan zu bestimmen. In Medienberichten hieß es, die USA könnten bis zu 5000 weitere Soldaten schicken. Derzeit haben sie etwa 8400 im Land.

Derweil hat die NATO laut einem Pressebericht Schwierigkeiten bei der Entsendung zusätzlicher Truppen nach Afghanistan. Die sogenannte Truppenstellerkonferenz für eine Verstärkung der Ausbildungsmission »Resolute Support« sei »enttäuschend« verlaufen, berichtete die Tageszeitung »Die Welt« am Montag unter Berufung auf ranghohe NATO-Kreise. Bislang seien nur knapp 1500 Soldaten von den 28 Mitgliedsländern des Paktes und einigen Partnerländern der Allianz als verfügbar gemeldet worden. Agenturen/nd

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft
- Anzeige -

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.