»Das iranische System kann nur von innen heraus verändert werden«
In Teheran wird über Erfolge des Regimes durchaus gejubelt, doch geliebt wird es dafür nicht
Es riecht nach gebratenem Fleisch, ein beißender Geruch von Kohle liegt in der heißen, stickigen Abendluft Teherans; die Straßen sind leer. Es ist Ramadan; am Ende eines weiteren Fastentages haben die Menschen gegessen. Hinter den Fenstern flimmert nun der bläuliche Schein der Fernseher: Wie in der arabischen Welt versammelt man sich an den Abenden des Ramadan auch in Iran vor den Fernsehgeräten.
Die Rache ist sorgsam inszeniert, kalkuliert. Auf dem Bildschirm setzt ein Mann in weißem Kittel zu dramatischer Musik zu einem Geständnis an, während die Zuschauer im Raum sich gespannt vornüber beugen, als plötzlich eine sehr große Rakete zu sehen ist, die mit einem Feuerschweif vom Boden abhebt. In einem sehr langen Satz erklärt ein Sprecher zusammengefasst, die Revolutionsgarden hätten Mittelstreckenraketen auf Stellungen der Terrororganisation »Islamischer Staat« in Syrien abgefeuert. »Viele Terroristen« seien getötet, Waffen zerstör...
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