Immer mehr Kinder leben von Hartz IV
Sachsen-Anhalt: Jeder fünfte der unter 18-Jährigen erfasst
Halle. In Sachsen-Anhalt lebt jeder Fünfte unter 18 Jahren in einer Familie, die zum Leben auf staatliche Hilfe angewiesen ist. Im vergangenen Jahr gab es rund 73 000 Kinder und Jugendliche in Hartz-IV-Bedarfsgemeinschaften. Das waren knapp ein Prozent mehr als im Jahr zuvor mit rund 72 000, bundesweit lag der Anstieg bei 3,2 Prozent, wie die Regionaldirektion Sachsen-Anhalt-Thüringen der Bundesagentur für Arbeit am Dienstag in Halle mitteilte.
Grund für den Anstieg binnen Jahresfrist sei die wachsende Zahl betroffener ausländischer Kinder und Jugendlichen, ihr Anteil liege bei 60 Prozent. Regional gebe es die meisten Betroffenen unter 18 Jahren in Halle - mit fast jedem Dritten (32,7 Prozent). Landesweit sei es jeder Fünfte in dieser Altersgruppe.
Der Chef der Regionaldirektion, Kay Senius, warnte zugleich vor einer Zunahme des Armutsrisikos. So gibt es in Sachsen-Anhalt rund 1350 Hartz-IV-Bedarfsgemeinschaften, in denen beide Eltern arbeitslos sind. Zudem sind rund 9800 arbeitslose Alleinerziehende auf staatliche Hilfe zum Leben angewiesen. Senius erneuerte seine Forderung nach einem sozialen Arbeitsmarkt. dpa/nd
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