Landesweite Nachlässe für Ehrenamtler

Mecklenburg-Vorpommern diskutiert Förderkarte

  • Frank Pfaff, Schwerin
  • Lesedauer: 2 Min.

Nach der grundsätzlichen Verständigung von Land und Kommunen auf einen neuen Finanzausgleich ab 2018 mahnt der Bürgerbeauftragte Matthias Crone auch eine Einigung bei der seit langem geforderten Ehrenamtskarte für Mecklenburg-Vorpommern an. »Was Standard ist in jetzt fast allen Bundesländern, sollten wir auch bei uns möglich machen: Die landesweite Ehrenamtskarte für besonders Aktive«, sagte Crone in Schwerin.

Bislang scheitere dies im Nordosten an der Kostenfrage. Die Landkreise würden auf eine Initiative der Landesregierung inklusive konkreter Finanzzusagen warten. Doch die bleibe bislang aus. »Der finanzielle Aufwand für Land und Kommunen ist wirklich überschaubar. Die positiven Effekte sind weitaus größer«, zeigte sich Crone überzeugt.

Das Land Hessen etwa gewähre jährlich knapp eine halbe Million Euro für die Bonuskarte, die Inhabern unter anderem ermöglicht, öffentliche Einrichtungen wie Museen, Schwimmhallen oder Zoos verbilligt zu nutzen. In einigen Regionen werden auch Rabatte im Handel, für Dienstleistungen oder den Nahverkehr gewährt. In Berlin und Brandenburg gibt es seit Jahresbeginn eine gemeinsame Ehrenamtskarte. Auch in Schleswig-Holstein werde eine solche Bonuskarte vergeben. »Wenn sich THW-Mitglieder im Norden zu gemeinsamen Schulungen oder Einsätzen treffen, dann kommt schon mal die Frage auf, warum nicht auch in Mecklenburg-Vorpommern«, berichtete Crone.

Nach seinen Angaben erhalten mittlerweile in zwölf Bundesländern Menschen, die sich in besonderer Weise um ihre Nächsten oder die Gemeinschaft kümmern, Sportgruppen oder Chöre leiten, solche Vergünstigungen. »Die Ehrenamtskarte ist eine wichtige Anerkennung mit praktischem Nutzen. Sie stärkt Engagierte in ihrem freiwilligen Einsatz. Das zeigen alle Erfahrungen«, betonte Crone.

Wie er sagte, vergeben im Nordosten heute schon Rostock, Schwerin und der Kreis Vorpommern-Greifswald solche Karten. Demnächst folge auch Stralsund. Statt den Flickenteppich Stück für Stück zu erweitern, solle auch Mecklenburg-Vorpommern endlich eine landesweit gültige Ehrenamtskarte einführen. »Wir müssen ja nicht die letzten sein«, sagte Crone. Seinen Angaben zufolge ist im Land knapp ein Drittel der Bevölkerung ehrenamtlich tätig. dpa/nd

Abonniere das »nd«
Linkssein ist kompliziert.
Wir behalten den Überblick!

Mit unserem Digital-Aktionsabo kannst Du alle Ausgaben von »nd« digital (nd.App oder nd.Epaper) für wenig Geld zu Hause oder unterwegs lesen.
Jetzt abonnieren!

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.