Nationaler Regenbogen

Ausländer von LGBT-Parade in Singapur ausgeschlossen

  • Lesedauer: 2 Min.

Singapur. An der Parade für Schwule, Lesben, Bisexuelle und Transmenschen (LGBT) in Singapur dürfen in diesem Jahr keine Ausländer teilnehmen. Das teilten die Organisatoren der sogenannten Pink-Dot-Parade am Sonntag mit und verwiesen auf ein neues Gesetz, welches nur Staatsbürger und dauerhafte Einwohner des Stadtstaates zu derartigen Veranstaltungen zulässt.

Die Organisatoren erklärten in sozialen Netzwerken, sie bedauerten »zutiefst«, dass Ausländer von der Veranstaltung am 1. Juli ausgeschlossen würden. Sie hätten aber »keine andere Wahl, als dieser Regelung nachzukommen«.

Proteste in Singapur werden streng überwacht und dürfen nur an einem einzigen Platz in der Stadt stattfinden, an dem freie Meinungsäußerung erlaubt ist. Im November waren neue Regeln in Kraft getreten, wonach Ausländer nicht mehr zu Protestveranstaltungen zugelassen werden. Verstöße werden mit umgerechnet bis zu 6500 Euro oder einer Haftstrafe von bis zu sechs Monaten oder beidem geahndet. Zur Verantwortung gezogen werden auch die Veranstalter.

Die Behörden in Singapur gehen seit längerem gegen eine mutmaßliche ausländische Einmischung in die Politik des Stadtstaates in Südostasien vor. Menschenrechtsgruppen kritisieren immer wieder die Einschränkung politischer Freiheiten.

Die Akzeptanz homosexueller Beziehungen hat in der Bevölkerung Singapurs in den vergangenen Jahren zugenommen, was unter anderem auf Veränderungen der sozialen Normen in der jüngeren Generation sowie auf die vielen Touristen und ausländischen Staatsbürger zurückzuführen ist. Allerdings bestätigte das oberste Gericht Singapurs 2014 ein Gesetz aus der britischen Kolonialzeit, welches Sex zwischen Männern weiterhin unter Strafe stellt. AFP/nd

App »nd.Digital«

In der neuen App »nd.Digital« lesen Sie alle Ausgaben des »nd« ganz bequem online und offline. Die App ist frei von Werbung und ohne Tracking. Sie ist verfügbar für iOS (zum Download im Apple-Store), Android (zum Download im Google Play Store) und als Web-Version im Browser (zur Web-Version). Weitere Hinweise und FAQs auf dasnd.de/digital.

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.