Der Schmutz im Silbersee
Deutsch-deutsche Altlast: In der Altmark kämpft eine Bürgerinitiative für die Räumung einer Giftschlammgrube
Still ruht der See. Wellen kräuseln sich im Wind, das Gras am Ufer wogt; rundum erstrecken sich Felder. Ländliche Idylle in der Altmark, einige Kilometer südlich von Salzwedel im Norden Sachsen-Anhalts. Im Sommer würde der See vielleicht zum Baden laden - wenn er nicht von einem hohen Zaun umgeben wäre. »Der ist neu«, sagt Christfried Lenz von der Bürgerinitiative »Saubere Umwelt und Energie Altmark«, »der alte hatte etliche Lücken.« Dass aber ein Ahnungsloser dem Wasser zu nahe kommt oder gar eintaucht, gilt es zu verhindern. Denn was in der Frühlingssonne wie ein Badeteich blinkt, ist tatsächlich eine Giftgrube.
»Silbersee« wird das Gewässer in den Dörfern rundum genannt. Das lässt an Wildwest-Romantik denken, an Schatzsucher, wie sie der Abenteuerschriftsteller Karl May im nordamerikanischen Bergland Silber suchen ließ. Im See von Brüchau liegt nicht Silber, sondern Quecksilber - 250 Tonnen. Enthalten ist es in einem Gemisch au...
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