Hollande hinterlässt ein Trümmerfeld
Die desaströse Bilanz des scheidenden Präsidenten kann die Linke auf Jahre ins politische Abseits drängen
Kurz vor seinem Tod erklärte François Mitterrand (Frankreichs Staatschef 1981 bis 1995, d. Red.) einem Biografen mit der ihm eigenen Selbstsicherheit: »Mit mir endet die Zeit der großen Präsidenten. Was jetzt folgt, werden nur noch blasse Amtsträger sein.« Zumindest für seinen ehemaligen Mitarbeiter François Hollande hat er damit ins Schwarze getroffen. Dessen fünfjährige Amtszeit, die in wenigen Wochen endet, dürfte in die Geschichte Frankreichs als eine Zeit vertaner Chancen für dringend benötigte Reformen eingehen. Für die Linke und vor allem für die Sozialistische Partei leitet sie wahrscheinlich den Beginn eines langjährigen Abstiegs in die Einfluss- und Bedeutungslosigkeit ein.
Dabei hatte es 2012 im Präsidentschaftswahlkampf noch so ausgesehen, als ob hier ein kämpferischer Linker das von Nicolas Sarkozy scharf nach rechts gedrehte Ruder wieder herumreißen wollte. Unvergessen ist Hollandes Kampfruf auf einer Konferenz in Le...
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