Schuldeingeständnis im Fall Walter Scott in den USA

Tod hatte Proteste gegen Polizeigewalt gegen Schwarze ausgelöst

  • Lesedauer: 2 Min.

Washington. Im Prozess um die Tötung des Afroamerikaners Walter Scott vor zwei Jahren in den USA hat der angeklagte weiße Ex-Polizist ein Schuldeingeständnis abgegeben. Michael Slager bekannte sich am Dienstag schuldig, durch die Anwendung exzessiver Gewalt die Bürgerrechte des Opfers verletzt zu haben. Mit diesem Eingeständnis konnte der Angeklagte weitere Verfahren in dem Fall abwenden; vorausgegangen war eine Übereinkunft zwischen Anklage und Verteidigung. Theoretisch droht dem 35-Jährigen eine lebenslange Haftstrafe, doch wird bei einer Übereinkunft in der Regel nicht die mögliche Höchststrafe verhängt.

Das Urteil wird zu einem späteren Zeitpunkt bekannt gegeben. Ein Prozess wegen Mordes gegen Slager war im Dezember geplatzt, weil sich die Geschworenen nicht auf ein Urteil einigen konnten.

Slager hatte den 50-jährigen Scott am 4. April 2015 in der Stadt North Charleston im US-Bundesstaat Sout Carolina erschossen, nachdem dieser wegen eines defekten Rücklichts an seinem Wagen angehalten worden war. Auf später veröffentlichten Videoaufnahmen war zu sehen, wie Scott, der unbewaffnet war, nach einem Handgemenge mit dem Beamten zu fliehen versuchte. Slager schoss dem 50-Jährigen daraufhin mehrfach in den Rücken. Er wurde festgenommen und aus dem Polizeidienst entlassen. Der Tod Scotts hatte zu heftigen Protesten gegen Rassismus und Polizeigewalt in den USA geführt. AFP/nd

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