Auto-Korso für Freilassung von Yücel
Drei Dutzend Pkw fuhren am Sonntag durch Kreuzberg
»Free Deniz!« - unter diesem Slogan haben Berliner mit einem Autokorso für die Pressefreiheit in der Türkei demonstriert. Rund drei Dutzend Autos fuhren am Sonntag mit lautem Hupen durch Kreuzberg zur türkischen Botschaft. Auch zahlreiche Radfahrer schlossen sich dem Korso an. Viele hielten Fahnen oder Schilder mit dem Namen des in der Türkei inhaftierten »Welt«-Journalisten Deniz Yücel hoch. Später sollte es eine Kundgebung vor der Botschaft geben.
Zu der Aktion aufgerufen hatten die Vorwärts-Liederfreunde der SPD. Sie forderten die sofortige Freilassung Yücels und aller anderen in der Türkei inhaftierten Journalisten. Nur bei Besuchen durch deutsche Diplomaten dürfe es nicht bleiben.
Yücel war vor mehr als sieben Wochen festgenommen worden. Die türkischen Behörden werfen ihm Volksverhetzung und Terrorpropaganda vor. Der deutsche Generalkonsul Georg Birgelen hatte Yücel am Dienstag nach langer Isolierung erstmals im Gefängnis besuchen dürfen. Yücel hat einen deutschen und einen türkischen Pass.
Derweil lief noch bis Sonntagabend das Verfassungsreferendum der Türkei. Insgesamt waren in der Hauptstadt zwei Wochen lang 139 000 Türken und Deutschtürken aus Berlin, Brandenburg, Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern zur Abstimmung aufgerufen, ihre Stimme für oder gegen die umstrittene Verfassungsänderung von Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan abgeben. Bis zum Donnerstagabend hatten sich nach Angaben der obersten türkischen Wahlkommission YSK knapp ein Drittel (32,4 Prozent) der registrierten Türken beteiligt. dpa/nd
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