nd-Leser laufen, wo die Waldkinder spielen

Die Frühjahrswanderung führt durch das Potsdamer Naherholungsgebiet Ravensberge

  • Andreas Fritsche
  • Lesedauer: 2 Min.

3,95 Hektar ist das Naturschutzgebiet Moosfenn groß. »Das Betreten ist verboten«, warnt ein verwittertes Holzschild mit der Eule als Symbol des Naturschutzes. In dem Gebiet erstreckt sich das einzige Hochmoor in der Umgebung der Stadt Potsdam. »Es ist ein abflussloses Kesselmoor«, informiert die Hinweistafel. Innerhalb von etwa 12 000 Jahren habe sich ein bis zu sechs Meter tiefes Hochmoor entwickelt. Dicht unter der Oberfläche befinde sich eine ein bis zwei Meter starke Wasserschicht.

Auf das Hinweisschild treffen nd-Leser, wenn sie bei der Frühjahrswanderung der Tageszeitung am 23. April die 14 Kilometer lange Strecke nehmen. Zur Auswahl steht auch eine kürzere, sieben Kilometer lange Strecke. Gestartet wird von 8 bis 11 Uhr am Potsdamer Hauptbahnhof. Ziel ist das Café »Daily Coffee« auf der Freundschaftsinsel. Die Wege führen durch das beliebte Naherholungsgebiet Ravensberge. Es gibt dort den Kleinen und den Großen Ravensberg. Anders als die Namen vermuten lassen, ist ausgerechnet der Kleine Ravensberg mit 114 Metern Höhe der größte Berg Potsdams.

Das Waldgebiet wird durch den Landesbetrieb Forst Brandenburg bewirtschaftet. Zuständig ist die Oberförsterei Potsdam. Was es dort zu sehen gibt, zeigen Wanderkarten, wie beispielsweise eine am Teufelssee aufgestellt ist. Ein solcher Übersichtsplan findet sich auch am Caputher Heuweg. Diesen Zugang zum Naherholungsgebiet Ravensberge vom Potsdamer Wohnviertel Waldstadt II aus haben im Juni 2014 Lehrlinge der Oberförsterei neu gestaltet - im Rahmen ihrer Abschlussprüfung im Fach Landschaftspflege.

Die alte Beschilderung wurde dabei mit Robinienpfählen komplett erneuert. Zwei massive Eichenstämme rahmen beidseitig den Waldeingang. »Diese Sitzgelegenheit wurde von Kinder- und Wandergruppen sofort dankbar angenommen«, stellte der Landesbetrieb Forst anschließend befriedigt fest.

Zu den regelmäßigen Gästen des Waldes gehören beispielsweise die Knirpse des Waldkindergartens der Arbeiterwohlfahrt. Noch 2014 lief es so: Die Kinder trafen sich früh am Waldrand. Dort beratschlagten sie zunächst, wohin es heute gehen sollte, und liefen danach in den Forst hinein. Dort verzehrten sie dann wie bei einem Picknick auf der Decke das mitgebrachte Frühstück. Anschließend entdeckten sie die Natur. Sie spielten, bauten Tipis, erklommen Bäume. Erst zum Mittagessen ging es in die AWO-Kita »Abenteuerland« an der Friedrich-Wolf-Straße 10. Der Aufenthalt an der frischen Luft sei gesund und rege die Fantasie an, schwärmten die Erzieher, und die Eltern stellten fest, dass ihre Jungen und Mädchen dadurch auch abgehärtet werden und seltener erkranken als ihre Altersgefährten, die keine Waldkita besuchen. Die Waldkita gibt es immer noch, sie ist nur umgezogen zur AWO-Kita Wurzelwerk, Zum Kahleberg 23a.

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