Botschaft erhält Zugang zu Yücel
Generalkonsul wird den Journalisten am Dienstag im Gefängnis besuchen
Berlin. Rund sieben Wochen nach der Festnahme des deutsch-türkischen Journalisten Deniz Yücel in Istanbul bekommt die deutsche Botschaft erstmals Zugang zu dem Inhaftierten. Außenminister Sigmar Gabriel (SPD) sei am Montagmorgen offiziell per Verbalnote bestätigt worden, »dass wir morgen endlich Zugang zu Deniz Yücel erhalten werden, um uns nach schweren Tagen der Haft von seinem Wohlbefinden zu überzeugen«, teilte ein Sprecher des Auswärtigen Amtes in Berlin mit. Nach dpa-Informationen wird der deutsche Generalkonsul in Istanbul, Georg Birgelen, Yücel am Dienstag besuchen.
Der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) pochte am Montag auf eine sofortige Freilassung Yücels. »Der diplomatische Zugang zu Deniz Yücel für deutsche Regierungsvertreter ist das Minimum dessen, was wir als Standard zwischen zivilisierten Staaten erwarten«, sagte der DJV-Vorsitzende Frank Überall. »Darüber hinaus bleibt es bei unserer Forderung: Deniz Yücel muss sofort freigelassen werden.« Sein einziges »Verbrechen« sei kritischer und unabhängiger Journalismus.
Gegen den »Welt«-Korrespondenten war am 27. Februar Haftbefehl erlassen worden. Zuvor war der 43-Jährige 13 Tage in Polizeigewahrsam. Ihm werden aufgrund seiner journalistischen Arbeiten Volksverhetzung sowie Terrorpropaganda für die verbotene kurdische Arbeiterpartei PKK und die von Ankara geächtete Gülen-Bewegung vorgeworfen. dpa/nd
In der neuen App »nd.Digital« lesen Sie alle Ausgaben des »nd« ganz bequem online und offline. Die App ist frei von Werbung und ohne Tracking. Sie ist verfügbar für iOS (zum Download im Apple-Store), Android (zum Download im Google Play Store) und als Web-Version im Browser (zur Web-Version). Weitere Hinweise und FAQs auf dasnd.de/digital.
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.