Wem gehört die Universität?

Studierende der Universität Bologna wehren sich gegen Eingangskontrollen, Polizei auf dem Campus und überteuertes Mensaessen. Von Isidor Grim

Schon seit Wochen brodelt es an der Universität im italienischen Bologna, der ältesten Europas, deren Gründung im 11. Jahrhundert schon jene Studenten zähmen sollte, die sich ihre Scholaren gegen Bezahlung zum Unterricht anheuerten und sonst trieben, was sie wollten. Der Kampf um studentische Freiräume geht bis zum heutigen Tag weiter, wenn Studierende sich dagegen zur Wehr setzen, als bloße Verfügungsmasse, als Zahlvieh, als Konsumenten und »Humanressource« behandelt zu werden.

Der jüngste Vorfall, über den derzeit landesweit diskutiert wird, ist die polizeiliche Räumung der Universitätsbibliothek in der Via Zamboni 36. Studentinnen und Studenten hatten die neuen Glastüren mit elektronischen Eingangssperren demontiert, ins Rektorat gebracht und dann den Lesesaal besetzt. Rektor Francesco Ubertini rechtfertigte die Maßnahme damit, dass Bibliotheksangestellte verbal angegriffen worden seien und sich nicht mehr sicher fühlten.

Die geistes...


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