Wohnungsantrag? Nie gehört!
Am Flüchtlingsamt in Berlin soll sich vieles verbessert haben - ein Praxistest
Morgens 8 Uhr. Ich stehe vor dem ehemaligen Kongresszentrum ICC in Charlottenburg und begleite einen somalischen Geflüchteten zu seinem Termin beim Landesamt für Flüchtlingsangelegenheiten (LAF). 2015 hatte das Berliner Verwaltungschaos für Negativschlagzeilen gesorgt. Geflüchtete hatten Tage und Nächte vor dem Amt ausgeharrt, dort bei Hitze und Kälte geschlafen, um abgefertigt zu werden. Neu anreisende Geflüchtete waren nicht mit Unterkünften versorgt worden. Asylbewerber, die schon länger in Berlin lebten, bekamen zeitweise kein Geld vom Amt, weil die Mitarbeiter es nicht schafften, alle zu versorgen. Vieles soll sich seitdem verbessert haben. Ich mache den Praxistest.
Seleban Ahmed Abdulahi, der Somali, den ich begleite, hat erst um 10.30 Uhr seinen Termin. Die Kostenübernahme für seinen Wohnheimplatz muss verlängert werden. Das Amt soll ihm Sozialhilfe und Krankenkassenbeiträge überweisen. Etwa alle zwei Monate muss jeder Gefl...
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