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Hochhuth lässt es knallen

  • Lesedauer: 1 Min.

Der Berliner Kultursenator Klaus Lederer (Linkspartei) hat die Pläne für die Ku’dammbühnen verteidigt. Der Theaterstandort werde erhalten, betonte Lederer am Montag im Kulturausschuss des Abgeordnetenhauses. »Ich finde, das ist mehr als beachtlich angesichts der Ausgangsposition.« Jahrelang war um die Zukunft der traditionsreichen, aber nicht denkmalgeschützten Theater gerungen worden. Ein neuer Kompromiss konnte den Abriss nicht verhindern, aber er erhält den Spielbetrieb.

Der Plan sieht vor, dass es statt zwei Bühnen nur ein Theater geben soll. Der Neubau zieht in den Keller. Nach der Einigung zwischen dem Investor und dem Theaterbesitzer gilt die Spielstätte damit für mindestens 30 Jahre gesichert. Theaterdirektor Martin Woelffer wertet das Erfolg.

Der Dramatiker Rolf Hochhuth (»Der Stellvertreter«) kritisierte den Umgang mit den Bühnen im Kulturausschuss scharf. Seine Rede brach er ab, als er gebeten wurde, zum Ende zu kommen - und verließ türknallend den Saal. Zuvor sprach er mit Blick auf den vorgesehenen Abriss von einem Ärgernis ersten Ranges. »Wie kommt eine Nation dazu, so reich wie nie in ihrer Geschichte, Theater abzureißen - ausgerechnet diese zwei Ku’dammbühnen, mit einer so großen Vergangenheit, dass unsere kulturell so beschämend armselige Gegenwart, überhaupt nicht riskieren könnte, sich an dieser Tradition zu messen?« dpa/nd

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