Neues Asylheim eröffnet in Buckow
Im Ortsteil Buckow lud am Samstag ein Containerdorf zum Tag der Offenen Tür
Mit einem Tag der offenen Tür für Anwohner und Interessierte ist im Neuköllner Ortsteil Buckow eine neue Gemeinschaftsunterkunft für Flüchtlinge eröffnet worden. Die ersten Menschen sollen in der kommenden Woche aus mehreren Turnhallen in das neue Containerdorf umziehen. Elke Breitenbach (LINKE), Senatorin für Integration und Soziales, sagte bei einem Besuch am Samstag, dass Flüchtlinge in der Unterkunft in einer anderen Situation mit mehr Privatsphäre leben. Ziel bleibe aber, dass die Menschen irgendwann in eigene Wohnungen ziehen könnten.
Betrieben wird die neue Unterkunft von der Beschäftigungsagentur Berlin-Brandenburg (BABB). Rund 500 Bewohner sollen dort Platz finden. Familien erhalten eine eigene Wohnung, sie haben ein eigenes Bad und eine Küche. Alleinreisende Männer werden in Wohngemeinschaften untergebracht. Anders als andere Containerdörfer hat dieses Doppelstockbetten, die von Bewohnern von Notunterkünften immer wieder kritisiert werden, weil sich das ganze Bett bewegt, wenn sich einer darin bewegt.
Einziehen sollen hier Bewohner aus Notunterkünften in den Sporthallen Buckower Damm und Efeuweg in Neukölln sowie aus einer Sporthalle in Treptow-Köpenick und der Turnhalle in der Lobeckstraße in Kreuzberg. Letztere sollten eigentlich in Kreuzberg bleiben und in das geplante Containerdorf in der Franz-Künstler-Straße ziehen. Das ist jedoch noch nicht fertig. Ende Januar erfuhren die Bewohner dann, dass sie auf Unterkünfte in Marzahn, Spandau, Neukölln und Spandau verteilt werden sollen. Daraufhin richteten sie sich mit einem offenen Brief an Senatorin Breitenbach. »Seit bald 14 Monaten leben wir nun in der Turnhalle. Einige von uns haben in der Nähe Jobs gefunden, andere haben begonnen hier zur Schule zu gehen. Wir haben angefangen, uns gut in der Nachbarschaft zu integrieren«, heißt es darin. »Jetzt weit weg an abgelegene Orte zu ziehen bedeutet für uns, komplett neu zu beginnen«, kritisierten die Bewohner.
Derzeit leben noch rund 15 300 Menschen in Notunterkünften, etwa auch auf dem ehemaligen Tempelhofer Flughafengelände. Aktuell werden in Berlin noch zwölf Sporthallen für Flüchtlinge genutzt. In der kommenden Woche sollen fünf weitere geräumt werden. Ende März sollen alle Sporthallen wieder frei sein, Verzögerungen im Bau könnten das aber verzögern. mit dpa
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.