Susanne gegen Sigi
SPD-Neumitglied will Gabriel nicht als Kandidat
Köln. Einst brachte sie als »Stimme der Basis« SPD-Chef Sigmar Gabriel charmant in Erklärungsnot, jetzt hat sich die ehemalige Putzfrau Susanne Neumann gegen Gabriel als Kanzlerkandidat ausgesprochen. »Wenn es eine neue Richtung geben soll und die SPD wirklich wieder eine Arbeitnehmerpartei werden soll, wäre es, glaube ich, der falsche Zug, wenn er kandidieren würde«, sagte Neumann am Dienstag im ARD-Morgenmagazin.
Neumann forderte auch andere Basis-Mitglieder auf, wie sie zu sagen, was die Erwartungen an einen Kanzlerkandidaten seien. Eine Urwahl würde die 57-Jährige zur Bestimmung des Kanzlerkandidaten begrüßen. »Wenn er von alleine aus sagt, ›Ich kandidiere, ich werde es‹; damit bringt er die SPD nicht weiter. Ich habe sowieso schon Angst, was bei den Landtagswahlen im Mai beziehungsweise was dann im Oktober passiert. Die AfD bekommt immer mehr Zuwachs.« Sie befürchte eine Protestwahl, sagte sie. Am 14. Mai wird in Nordrhein-Westfalen ein neuer Landtag gewählt.
Neumann war vor einem dreiviertel Jahr nach einem Auftritt in der Sendung von Anne Will in die SPD eingetreten. Die schlagfertige Gewerkschafterin aus Gelsenkirchen wurde kurz darauf bundesweit bekannt, als sie SPD-Chef Sigmar Gabriel bei einer Veranstaltung der Sozialdemokraten in Berlin dazu riet, aus der Großen Koalition auszusteigen. Seitdem setzte sie sich in zahlreichen Interviews und Fernseh-Auftritten für mehr soziale Gerechtigkeit etwa beim Thema Altersarmut ein. dpa/nd
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