Ein Friedhof für jene, »die draußen sind«

Wie Hamburger Begräbnisstätten versuchen, auf sinkende Bestattungszahlen und steigende Betriebskosten zu reagieren

  • Harald Lachmannn, Hamburg
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Es gebe nichts Unnötigeres als eine Friedhofsmauer, befand einmal der Dichter Mark Twain. Denn die, »die draußen sind, wollen nicht hinein, und die die drinnen sind, können nicht hinaus«. Mauerlos wie wenige andere ist denn auch das gewaltige Gräberfeld im Hamburger Stadtteil Ohlsdorf. Sogar reguläre Stadtbuslinien durchqueren diesen »größten Parkfriedhof der Welt«, wie man in der Hansestadt das 389 Hektar große grüne Refugium bewirbt - aber dies längst nicht mehr nur als Ort von Trauer und letztem Abschied. Vielmehr will die Stadt jene, »die draußen sind«, in der Tat verstärkt hinein holen.

Das hat zunächst einmal knallharte wirtschaftliche Gründe. Denn die Belegungszahlen, wie man im nüchternen Kommunaldeutsch die Auslastung der Grabparzellen bezeichnet, sinken seit Jahren teils dramatisch. Der Zeitgeist hat mit seinen See-, Wald-, Ballon- und sonstigen anonymen Bestattungen den klassischen Friedhof seines Alleinstellungsmerkmals als...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.