Oppositionelle in DR Kongo erschossen
Kinshasa. Bei Protesten in der Demokratischen Republik Kongo sind Menschenrechtlern zufolge mindestens 26 Oppositionelle getötet worden. Sicherheitskräfte hätten auf die Menschen geschossen, die am Dienstag friedlich gegen Präsident Joseph Kabila protestierten, erklärte eine Mitarbeiterin von Human Rights Watch. Augenzeugen berichteten, mehrere Demonstranten seien aus nächster Nähe getroffen worden. Die Regierung äußerte sich nicht zu den Vorwürfen. Landesweit fordern Demonstranten den Rücktritt Kabilas, dessen Amtszeit in der Nacht zum Dienstag ablief. Er will dessen ungeachtet bis 2018 im Amt bleiben.
Tote wurden aus der Hauptstadt Kinshasa sowie den Städten Lubumbashi, Matadi und der Hafenstadt Boma gemeldet. In Goma im Osten waren mehr als 40 Oppositionelle verhaftet worden, die eine Demonstration geplant hatten. Dort versammelten sich Jugendliche am Mittwoch zu einem Sitzstreik vor dem Gouverneurspalast. In Kinshasa wurde am Mittwoch ein weiterer führender Oppositionsaktivist verhaftet.
Die Vorfälle überschatten eine neue Runde von Verhandlungen zwischen der Regierung und Oppositionsgruppen, die unter Vermittlung der katholischen Bischofskonferenz stattfinden sollte. Die Verschiebung der fälligen Wahlen sorgt seit Monaten für Unmut und Unruhen. Seit Anfang des Monats sollen knapp 100 Oppositionelle verhaftet worden sein. epd/nd
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.