Erpressung mit der Zapfpistole

Wie Tankstellenpächter von Mineralölkonzernen ausgebeutet werden - ein Bericht aus Bayern

  • Karl-Wilhelm Götte, München
  • Lesedauer: ca. 6.5 Min.

Es gab Zeiten, da konnten Tankstellenpächter von den Provisionen ihres Benzinumsatzes noch ihre Familie ernähren. »In den Achtzigerjahren haben sie vom Benzinverkauf noch gelebt«, sagt Günter Friedl, Vorsitzender des Fachverbandes Tankstellengewerbe in Bayern. Das habe sich dramatisch verändert: »Heute ist das wie ein Ehrenamt.« Verdient wird nur noch am Umsatz mit dem Nebengeschäft in der Tankstelle. Doch auch hier werden die Tankstellenpächter von den großen Mineralölgesellschaften mit Verträgen geknebelt, die ihnen kaum noch einen Spielraum lassen. Friedl scheut sich nicht, das Wort »Sklave« als Synonym für Tankstellenpächter in den Mund zu nehmen.

Die Autofahrer sehen nur den Benzinpreis: Häufig kreisen sie herum, um das beste Angebot zu finden. Zumal sich die Preise schlagartig innerhalb von einer Stunde um bis zu 20 Cent pro Liter ändern. »Abends wollen sie immer mehr«, sagt ein Tankstellenmitarbeiter im Raum München. »Sie« ...


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