Ver.di will sonntags Ruhe

Gewerkschaft: Schutz wird immer mehr ausgehöhlt

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Essen. Die Gewerkschaft ver.di sieht im Einzelhandel den Sonntagsschutz in Gefahr. »Wir erleben, dass der verfassungsrechtlich verankerte Sonntagsschutz ausgehöhlt wird«, sagte Vorstandsmitglied Stefanie Nutzenberger der in Essen erscheinenden »Westdeutschen Allgemeinen Zeitung«. »Etliche Behörden genehmigen Sonntagsöffnungen, die den rechtlichen Vorgaben nicht entsprechen.« Nutzenberger kritisierte den Vorschlag des Handelsverbandes Deutschland (HDE), zehn verkaufsoffene Sonntage ohne Anlass zu gestatten. »Verfassungswidrig und völlig absurd«, nennt Nutzenberger den Vorstoß des HDE. Der arbeitsfreie Sonntag sei ein Grundrecht, das Beschäftigten zustehe. Auch der nordrhein-westfälische Arbeitsminister Rainer Schmeltzer (SPD) mahnte, es dürfte »kein Einfallstor für eine generelle Ladenöffnung an sieben Tagen in der Woche« geben. »Hier müssen die wirtschaftlichen Interessen klar hinter die Interessen des Arbeitsschutzes zurücktreten«, sagte Schmeltzer der Zeitung.

Der HDE hatte vorgeschlagen, bundesweit zehn verkaufsoffene Sonntage mit Öffnungszeiten von 13 bis 18 Uhr einzuführen, ohne dass dafür wie bisher ein besonderer Anlass bestehen soll. Bislang regelt jedes der 16 Bundesländer selbst, wie oft Geschäfte an Sonntagen öffnen dürfen. epd/nd

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