Giftmüll aus dem Wasserhahn

Die Arbeiterstadt Flint kämpft seit einem Jahr mit den Folgen einer Wasserkatastrophe

  • Oliver Kern, Flint
  • Lesedauer: ca. 6.5 Min.

Ben Ranger nimmt ein Stück Kreide und beginnt auf einer schwarzen Arbeitsfläche zu zeichnen. »Lass es mich so erklären«, sagt der untersetzte Mann mit Glatze und kritzelt los. Ein Kreis. »Das ist das Wasserwerk.« Von da ab zwei parallele Linien: »die Hauptleitung durch Flint«. Und dann mehrere abzweigende Striche mit Quadraten an den Enden. »Genau hier liegt das Problem: in den Leitungen zu den Häusern.« Das Problem, das Ranger beschreibt, ist Blei. Viel zu viel davon vergiftet das Wasser in den Rohren der Industriestadt Flint.

Vor gut einem Jahr ging ein Aufschrei durch die USA, als Flints Wasser braun wurde und die Bürger der ohnehin arg gebeutelten Autostadt in Michigan über Hautausschläge und Kopfschmerzen klagten. Doch die Stadtoberen sagten, alles sei in Ordnung. Unabhängige Experten, die das Wasser untersuchten, kamen zu einem anderen Ergebnis: Sie fanden Blei in viel zu hohen Konzentrationen. Bei 15 Partikeln pro Milliarde...


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