Ermittlungen nach Tortenwurf auf Wagenknecht dauern an

Staatsanwaltschaft Halle untersucht Hintergründe zur Attacke auf dem Magdeburger Parteitag im Mai

  • Lesedauer: 2 Min.

Halle. Nach dem Tortenwurf auf die Linksfraktionsvorsitzende Sahra Wagenknecht in Magdeburg dauern die Ermittlungen an. Es werde geprüft, wie der damals 23 Jahre alte Student auf den Parteitag der LINKEN in Magdeburg Ende Mai gelangen konnte, teilte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft in Halle am Dienstag mit. Der Parteivorstand habe eine entsprechende Anzeige erstattet.

Wagenknecht selbst habe nach wie vor keinen Strafantrag wegen des Tortenwurfs gestellt, sagte der Sprecher. Am 28. Mai hatte ein Student aus Weißenfels auf dem Parteitag in Magdeburg eine Torte auf Wagenknecht geworfen. In einem Flugblatt hieß es: »Torten für Menschenfeinde«, eine »antifaschistische Initiative« wollte auf diese Weise Kritik an Äußerungen der Fraktionsvorsitzenden zum »Gastrecht« für Geflüchtete und zu Obergrenzen äußern.

In dem Flugblatt hieß es weiter, Wagenknecht habe sich wie AfD-Politiker geäußert, die LINKE stehe damit in einem »nationalen Konsens« mit der AfD, auch wird ihr vorgeworfen, »die ideologische Munition« für rassistische Äußerungen zu liefern. Die Ko-Vorsitzende Katja Kipping sprach unmittelbar nach der Attacke von einem Angriff auf die gesamte Linkspartei. Sie sagte mit Blick auf das Flugblatt der Torten-Werfer: »Wir weisen geschlossen zurück, was hier in diesem Wisch steht.«

Auch Bernd Riexinger nahm Wagenkencht nach der »wahnsinnigen Aktion« in Schutz. Er verwies darauf, dass die Fraktionsvorsitzende niemals einer Asylrechtsverschärfung zugestimmt habe. »Wir akzeptieren keine Gewalt! Damit tun die Leute unserem Gegner einen Gefallen. Wir konzentrieren uns auf Inhalte.« Der frühere Linksfraktionschef Gregor Gysi nannte die Aktion »feige, hinterhältig und überflüssig«. Wer mit Torten werfe, »hat zu wenig Argumente«. Agenturen/nd

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