Befleckte Empfängnis
Zum Tod des großen polnischen Filmregisseurs Andrzej Wajda
Unvergesslich das Ende von »Asche und Diamant« (1958): Maciek, Soldat der bürgerlichen Exilregierung, verreckt auf einem Müllberg - und sinkt in die Arme jenes sterbenden Kommunisten, den er eben auftragsgemäß niedergestreckt hatte. Zwei Männer, glühend polnisch, ein jeder aus entgegengesetzten Gründen: nun im sinnlosen Tod vereint. Die Stunde Null nach dem Zweiten Weltkrieg: Frieden, Besinnung, nationale Verbrüderungen - für Andrzej Wajda nur eine Illusion.
Dieser Maciek wurde gespielt vom unvergesslichen polnischen James Dean, Zbigniew Cybulski. So wie James Dean verunglückte, so blöd und bitter starb auch Cybulski - als er in Wroclaw auf einen fahrenden Zug aufspringen wollte. Ein polnischer Mythos, eine Wirkungsmacht, ein tragischer Romantiker - und Inbegriff für die Liebe Wajdas zu seinen Schauspielern.
Internationalen Ruhm hat der Regisseur durch unbeugsame nationale Würde errungen. Er erreichte und bewegte mit seinen Filmen die We...
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