Stadt der deutschen Spaltung

»Dresden revisited« - Peter Richter hat einen brillanten Essay über seine zerrissene Heimatstadt geschrieben

  • Martin Hatzius
  • Lesedauer: ca. 6.0 Min.

Einmal mehr richten sich dieser Tage alle Blicke auf Dresden. Am Montag detonierten dort zwei Sprengsätze, einer vor einer Moschee im Stadtteil Cotta, der andere vor dem Internationalen Kongresszentrum in Nachbarschaft zum sächsischen Landtag. Wer die Anschläge verübt hat, ist bislang nicht aufgeklärt, aber der Verdacht eines rechtsextremen Hintergrunds liegt nahe. Gegen wen sollten die Attentate gerichtet sein, wenn nicht gegen die vermeintlichen Repräsentanten der »Islamisierung des Abendlandes« auf der einen, und gegen »die Volksverräter da oben« auf der anderen Seite?

Ausgerechnet in Dresden, der Stadt, in der die Pegida-Bewegung ihren Ausgang nahm und am größten wurde, findet nun der zentrale Festakt zum Tag der deutschen Einheit statt - einschließlich Protest- und Gegenveranstaltungen. Das ist schon bizarr. Einheit? Nirgendwo sonst im Land manifestiert sich die neue Spaltung so harsch wie hier.

Angewidert mit dem Finger...


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