Des Sommers Torschlusspanik

»Herr: es ist Zeit. Der Sommer war sehr groß/ Leg deinen Schatten auf die Sonnenuhren,/ und auf den Fluren lass die Winde los.« So beginnt Rainer Maria Rilkes Gedicht »Herbsttag«. Der Herbst hat dieses Jahr lange auf sich warten lassen, von den Schatten auf den Sonnenuhren war nichts zu merken, was aber am Fehlen der Sonnenuhren liegt, nicht am niedriger werdenden Stand der Sonne über dem Horizont. Auf den Fluren waren auch keine Winde zu verspüren. Für die Jüngeren unter den Lesern: mit »Fluren« sind keine Hausdielen gemeint, sondern Äcker und Wiesen, und »Winde« sind auch keine Entweichungen überschüssiger Luft aus den Gedärmen infolge von Blähungen, sondern das, was entsteht, wenn sich hoher ...


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