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Weltrekord um Sekunden verpasst

Äthiopiens einstiger Wunderläufer Kenenisa Bekele gewinnt erstmals den Berlin-Marathon

  • Ralf Jarkowski
  • Lesedauer: 3 Min.

Irres Rennen, tolle Zeit und ein würdiger Sieger: Auf den Spuren seines legendären Landsmannes Haile Gebrselassie, der viermal Berlin-Sieger war und hier 2008 in 2:03:59 Stunden Weltrekord gelaufen war, hat nun auch Kenenisa Bekele beim Berlin-Marathon triumphiert. Der 34-jährige dreifache Olympiasieger, mehrfache Weltmeister und Weltrekordler über 5000 und 10 000 Meter gewann die 43. Auflage des Klassikers in 2:03:03 Stunden und verpasste den zwei Jahre alten Weltrekord des Kenianers Dennis Kimetto lediglich um sechs Sekunden.

Etwa anderthalb Kilometer vor dem Ziel setzte sich Bekele vom großen Favoriten Wilson Kipsang aus Kenia ab. Der Sieger von 2013 wurde diesmal in 2:03:13 Stunden Zweiter. Dahinter folgte sein Landsmann Evans Chebet in 2:05:31 Stunden.

»Ich bin so stolz auf meine Leistung. Ich wollte persönliche Bestzeit laufen. Am Schluss bin ich aber ein bisschen enttäuscht, dass ich den Weltrekord so knapp verpasst habe«, sagte Bekele, der 70 000 Euro an Preisgeld einstrich: 40 000 Euro für den Sieg und 30 000 Euro für eine Zeit unter 2:04 Stunden. Für den Weltrekord hätte es noch einmal zusätzlich 50 000 Euro gegeben.

Eigentlich war Kipsang, der Sieger von 2013, auf den Weltrekord der klassischen 42,195-Kilometer-Distanz aus. Der 34-Jährige lag vor rund einer Million Zuschauer entlang der Strecke auch lange auf Kurs, hatte aber dem unwiderstehlichen Schlussspurt Bekeles nichts entgegenzusetzen.

Mehr als 41 000 Läuferinnen und Läufer aus mehr als 100 Ländern waren an den Start gegangen. Bei idealen Witterungsbedingungen - rund 12 Grad beim Start, sonnig und fast windstill - stürmten die Männer aus der ersten Reihe wie entfesselt los: Den ersten Kilometer sprinteten Kipsang und Co. in wahnsinnigen 2:40 Minuten - der 1000-Meter-Weltrekord auf der Bahn steht bei 2:12 Minuten. Nach dem zehnten Kilometer lag die Spitzengruppe in 29 Minuten selbst klar auf Marathonrekordkurs.

Bis zur Halbzeit hielten die Stars an der Spitze das hohe Tempo aufrecht, während die Pacemaker längst ausgestiegen waren. Vor allem der Kenianer Geoffrey Ronoh drückte auf die Tube: 61:11 Minuten für den Halbmarathon waren 34 Sekunden unter dem Rekordtempo Kimettos. Ronoh konnte dann bei Kilometer 27 sein Tempo nicht mehr halten und ließ die anderen ziehen. Bekele und Kipsang übernahmen nun die Spitze. Der Äthiopier, der zwischenzeitlich immer mal leicht zurückgefallen war, aber stets wieder herankam, drückte am Ende selbst aufs Tempo und distanzierte seinen einzig verbliebenen Konkurrenten aus Kenia. Doch erst etwas mehr als einen Kilometer vor dem Ziel war das spannende Duell wirklich entschieden: Bekele zog seinen Schlussspurt an und gewann.

Der frühere Hindernisspezialist Steffen Uliczka von der SG TSV Kronshagen/Kiel wurde als bester Deutscher in 2:15:02 Stunden 16. und lag immerhin gut fünf Minuten unter seiner bisherigen Bestzeit.

Bei den Frauen trug sich schon zum dritten Mal die Äthiopierin Aberu Kebede in die Siegerliste ein. Nach ihren Erfolgen 2010 und 2012 schloss die 27-Jährige in 2:20:45 Stunden zu den Rekordsiegerinnen Uta Pippig (Leipzig) und Renata Kokowska (Polen) auf. Kebede krönte damit den äthiopischen Dreifachcoup vor ihren Teamgefährtinnen Birhane Dibaba (2:23:58) und Ruti Aga (2:24:41). Als beste Deutsche belegte Katharina Heinig aus Frankfurt am Main in persönlicher Bestzeit von 2:28:34 Stunden den fünften Platz.

Beim Inlineskater-Marathon hatte am Vortag Bart Swings schon zum vierten Mal in Serie triumphiert. Belgiens bester Eisschnellläufer gewann in 59:59 Minuten und damit zum ersten Mal im Massensprint. Überschattet wurde das Rennen vom Tod eines 58-Jährigen. Für den Mann kam nach Angaben des Veranstalters trotz sofortiger Rettungsmaßnahmen jede Hilfe zu spät. dpa/nd

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