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Flüchtlinge sind Helden

Ai WeiWei in Florenz

  • Lesedauer: 2 Min.

Der chinesische Konzeptkünstler Ai Weiwei hat Flüchtlinge als »die Helden unserer Zeit« gewürdigt. Sein jüngstes Werk sei daher der Flüchtlingskrise gewidmet, sagte er am Mittwoch bei der Vorstellung einer Ausstellung mit seinen Installationen in Florenz. »Ich habe großen Respekt für jeden, der auf der Suche nach Freiheit ist«, sagte der in China lange geächtete Künstler, der seit 2015 in Berlin lebt. Den Palazzo Strozzi, in der die Schau von diesem Freitag an zu sehen ist, schmückte der 59-Jährige mit zahlreichen Schlauchbooten, wie sie zur Rettung von Flüchtlingen auf dem Mittelmeer benutzt werden. Die Installation ähnelt einem Berliner Projekt des Künstlers Anfang des Jahres. Damals hatte Ai 14 000 Schwimmwesten an den Säulen des Konzerthauses befestigt. Auch in einem Teich des Wiener Schlosses Belvedere hat er als Teil einer bis zum 20. November laufenden Schau 1005 gebrauchte Rettungswesten verteilt.

»Reframe« ist das optisch eindrucksvollste der insgesamt 60 Werke, die bis zum 22. Januar in Florenz zu besichtigen sind. Seit der Enthüllung der Installation in der vergangenen Woche gab es aber auch laute Kritik aus der Bevölkerung. »Einfach widerlich«, schrieb etwa der Florentiner Roberto Batistoni auf der Facebook-Seite von Bürgermeister Dario Nardella. »Die Fassade eines der schönsten Paläste der Welt mit Dreck zu verunstalten und sogar Steuergelder zu verschwenden, ist eine Schande.« Ai Weiwei zeigte sich von der Feindseligkeit überrascht. Kritik sei jedoch in Ordnung: »Denn in der Kunst, vor allem der zeitgenössischen Kunst, geht es darum, das Bewusstsein zu schärfen und intellektuelle Debatten zu stimulieren.« dpa/nd

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