Noch mehr Bomben an der US-Ostküste gefunden

Ein Sprengsatz detonierte beim Versuch, ihn mithilfe eines Roboters zu entschärfen / Ermittler gehen immer stärker von terroristsichen Hintergund aus

  • Lesedauer: 3 Min.

New York. Nach dem Bombenanschlag in New York hält ein weiterer Bombenfund die USA in Atem: Rund 24 Stunden, nachdem bei der Explosion im Stadtteil Chelsea 29 Menschen verletzt wurden, wurde an einem Bahnhof im benachbarten Bundesstaat New Jersey laut US-Bundespolizei FBI am Sonntagabend ein Paket mit mehreren Sprengsätzen entdeckt. Ein Sprengsatz explodierte bei der versuchten Entschärfung.

Bei dem jüngsten Fund am Bahnhof der Stadt Elizabeth handelte es sich um ein »verdächtiges Paket mit zahlreichen selbstgebauten Sprengsätzen«, erklärte das FBI. Ein Sprengsatz sei explodiert, als ein Roboter versuchte, ihn zu entschärfen. Verletzt wurde niemand.

Nach Angaben von Bürgermeister Chris Bollwage hatten zwei Männer das Paket am Sonntagabend am Bahnhof von Elizabeth gefunden und die Polizei alarmiert, weil »Drähte und ein Rohr« herausragten. Der Bahnverkehr von Elizabeth zum New Yorker Flughafen Newark wurde aus Sicherheitsgründen eingestellt.

In New York waren am Samstagabend bei einem Bombenanschlag 29 Menschen verletzt worden. Zu der Tat im Stadtteil Chelsea bekannte sich bislang niemand. Gouverneur Andrew Cuomo sprach von einem »terroristischen Akt«, ergänzte aber, es gebe »keine Verbindung zum internationalen Terrorismus«. Unweit des Anschlagsorts fanden Polizisten eine weitere selbstgebaute Bombe.

Laut der »New York Times« bestanden beide Bomben aus mit Metallteilen und Sprengstoff gefüllten Schnellkochtöpfen, die mit einem Mobiltelefon und Lichterketten als Zünder ausgestattet waren. Laut dem US-Nachrichtensender CNN zeigen Aufnahmen aus Überwachungsvideos einen Mann, der sich sowohl in der Nähe des Anschlagsorts als auch am Fundort der zweiten Bombe aufhielt. Laut »New York Times« wurden im Zusammenhang mit dem Anschlag in der Nacht zum Montag fünf Verdächtige festgenommen. Die Bundespolizei FBI teilte lediglich mit, das ein Fahrzeug angehalten worden sei. Die Ermittlungen liefen.

In Seaside Park ebenfalls im Bundesstaat New Jersey war Stunden vor dem Anschlag in New York am Samstag eine Rohrbombe in einem Mülleimer an der Strecke eines Straßenlaufs explodiert. Verletzt wurde niemand, das Rennen wurde abgesagt. In der Umgebung wurden drei weitere mit Zeitzündern ausgerüstete Sprengsätze gefunden.

Die Bombenanschläge haben nach Worten des New Yorker Gouverneurs Mario Cuomo möglicherweise doch eine Verbindung zum internationalen Terrorismus. »Gestern hatten wir diese Informationen noch nicht. Heute sollten wir nicht überrascht sein, wenn die Ermittler zu diesem Ergebnis kommen«, sagte Cuomo am Montag bei CNN.

Die New Yorker Polizei veröffentlichte am Morgen (Ortszeit) das Fahndungsfoto eines 28-Jährigen mit dem Namen Ahmad Khan R. Er werde im Zusammenhang mit der in Chelsea explodierten Bombe gesucht, sei möglicherweise bewaffnet und gefährlich. Gouverneur Cuomo und New Yorks Bürgermeister Bill de Blasio sagten, es sei zu früh zu sagen, ob es sich bei den Explosionen um die koordinierten Aktionen einer Zelle gehandelt habe.

Im Bundesstaat Minnesota im Mittleren Westen der USA hatte am Samstagabend zudem ein Messerangreifer für Panik in einem Einkaufszentrum gesorgt. Neun Menschen wurden verletzt, der Angreifer wurde bei dem Vorfall in der Stadt St. Cloud erschossen. Zeitungsberichten zufolge handelte es sich bei ihm um einen jungen US-Bürger somalischer Herkunft. Laut FBI handelte es sich um einen »möglichen Terrorakt«. Der Mann habe mehrere seiner Opfer gefragt, ob sie Muslime seien, und von Allah gesprochen.

Zu der Tat bekannte sich die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS). Der Angreifer sei ein »Soldat des Islamischen Staats« gewesen, der dessen Aufrufen zu Angriffen in Mitgliedstaaten der Anti-IS-Koalition gefolgt sei, meldete die IS-nahe Agentur Amaq.

In New York wurden nach dem Anschlag und angesichts der am Dienstag beginnenden Generaldebatte der UN-Vollversammlung die Sicherheitsmaßnahmen verstärkt. An Bahnhöfen, Flughäfen und U-Bahnstationen sind fast 1000 zusätzliche Polizisten und Angehörige der Nationalgarde im Einsatz. Agenturen/nd

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