Die bessere Welt erschaffen wir nicht im Kino
Dystopien überwiegen im Film, aber den utopischen Gehalt kann man in vielen Szenen finden. Von Wolfgang M. Schmitt
Genau genommen ist Hollywood keine Traumfabrik. Zwar wird dort am laufenden Band Kitsch produziert, der zum Träumen einladen soll, doch bleibt es in der Regel bei privaten Glücksverheißungen. Träume von einer besseren Welt sind Mangelware. Obwohl die technischen Möglichkeiten bei Science-Fiction-Filmen schier grenzenlos zu sein scheinen und man in der Green-Box jede beliebige Welt kreieren kann, entstehen dennoch keine Gegenwelten, keine Utopien.
So reist man in Christopher Nolans »Interstellar« durch ein Wurmloch in andere Galaxien, nur um dort ein neues Amerika zu errichten, und in Neill Blomkamps »Elysium« ist die galaktische Insel der Seligen, auf die die Bewohner der zerstörten Erde ziehen, auch nur eine USA in der Nussschale. Überhaupt haben anstelle der Utopien im gegenwärtigen Kino albtraumhafte Dystopien Hochkonjunktur.
Jeden Monat ist auf der Leinwand ein neues Schreckensszenario zu sehen: Mal wird die Menschheit in...
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