Da ist er!

Kamera findet Landeroboter »Philae« auf Kometen

  • Lesedauer: 2 Min.

Darmstadt. Erstmals in der Geschichte der Raumfahrt war vor knapp zwei Jahren ein Mini-Labor auf einem Kometen gelandet. Bislang gab es nur Vermutungen, wo genau das Mini-Labor gelandet war. Jetzt sendet die Raumsonde »Rosetta« endlich ein Foto vom Labor »Philae« auf dem Kometen »Tschuri«. Er steht eingeklemmt in einem dunklen Spalt auf dem Brocken »67P/Tschurjumow-Gerassimenko«, wie die Europäische Raumfahrtagentur Esa und das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) mitteilten. Das Bild gelang der Hochleistungskamera Osiris an Bord der Raumsonde »Rosetta«. Es entstand am 2. September bei einem Flug über den Kometen in einer Höhe von 2,7 Kilometern.

»Wir sind überglücklich über ein so detailliertes Bild von «Philae» knapp einen Monat vor Ende der «Rosetta»-Mission«, sagte Cecilia Tubiana vom Osiris-Kamerateam laut Mitteilung. Auch beim DLR herrschte große Freude. »Jetzt haben wir endlich das Gesamtbild von «Philae»«, erklärte Koen Geurts vom »Philae«-Kontrollzentrum des DLR in Köln. »Schon auf den ersten Blick erkennt man, dass wir Glück gehabt haben, denn zehn Meter weiter in der Schlucht hätte «Philae» vermutlich kein Sonnenlicht mehr gesehen.«

Auf dem Bild ist der Körper des Landeroboters zu sehen mit zwei von drei Beinen. Das Bild mache klar, warum die Kommunikation mit »Philae« nach der Landung am 12. November 2014 so schwierig gewesen sei, erklärte die Esa.

Drei Tage nach seiner holperigen Landung hatte der Roboter fleißig Daten geliefert, chemische Messungen von Staub und Oberfläche gemacht und mit »Rosetta« den Kometen durchleuchtet, bis seine Batterien leer waren und er in einen sieben Monate langen Winterschlaf fiel. Seine Solarzellen konnten zunächst nicht genügend Strom liefern. Die Kontaktaufnahme danach war schwierig. Die Forscher fragten sich: Wie steht »Philae« da: schräg, unter einem Stein, in einer kleinen Höhle? Jetzt wissen sie: Er befindet sich in einem dunklen Spalt.

Immer wieder hatten Wissenschaftler Bilder ausgewertet und nach »Philae« gesucht. Mit den neuen Fotos wollen die Forscher jetzt den Verlauf der Landung und den Betrieb des Landers erneut analysieren. »Wir sind gespannt herauszufinden, wie genau der nun bekannte Landeort die Funktion des Landers und den Funkkontakt beeinflusste«, sagte Geurts. dpa/nd

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