Grundschule nicht bezugsfertig
Nach der Sanierung kann das Achard-Gebäude wohl nicht wie geplant genutzt werden
Auf der Homepage der Franz-Carl-Achard-Grundschule ist unter dem Menüpunkt »Aktuelles« auch am Freitag vermerkt: »Geplanter Umzug an den Standort Adolfstraße im Sommer 2016«. Doch wie aus einer Mail der Schulleitung an eine Elternvertreterin hervorgeht, die »nd« vorliegt, könnte der Schulanfang am 5. September für die Grundschüler in Kaulsdorf zumindest am Standort in der Adolfstraße 25 schwierig werden. »Es sieht leider nicht gut aus. Der Umzug ist noch nicht annähernd bewältigt«, erklärt die Schulleitung. In vielen Klassen würden Schränke, Schreibtische und Stühle fehlen. Zu den vom Schulamt zugesicherten 50 Schränken heißt es, dass »keiner weiß, wo die sind«.
Die Franz-Carl-Achard-Grundschule ist im Bezirk Marzahn-Hellersdorf ein Politikum. Vor einem Jahr musste das Gebäude zu Schulbeginn wegen der angeblich maroden Statik schließen. Die mehr als 350 Schüler mussten an eine Gemeinschaftsschule in Marzahn-Nord ausweichen. Der Notumzug konnte nur durch die Hilfe von Eltern und Unterstützern der Schule gestemmt werden. Die Schüler wurden das gesamte Schuljahr über mit Shuttlebussen an den Ausweichstandort gefahren. Zeitweise wurde erwogen, die Achard-Schule abzureißen, was wegen des wachsenden Widerstands im Bezirk Marzahn-Hellersdorf zu Beginn dieses Jahres zurückgenommen wurde.
Dass es jetzt beim Umzug zurück in die Adolfstraße erneut zu Problemen kommt, kritisiert die Linksfraktion in Marzahn-Hellersdorf scharf. »Der Bezirksbürgermeister Stefan Komoß (SPD) hat noch am vergangenen Montag versprochen, dass der Umzug bis Mittwoch abgeschlossen ist«, sagt der Fraktionsvorsitzende der LINKEN in der Bezirksverordnetenversammlung Marzahn-Hellersdorf, Bjoern Tielebein. Die Linksfraktion machte sich am Freitagmorgen selber ein Bild vor Ort. Aus ihrer Sicht dürfte die Schule nach den Sommerferien in der kommenden Woche wohl mit dem Einräumen von Schränken durch Lehrer und Schüler beginnen.
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