Ein trotziger Abgang
Sachsen-Anhalts Landtagspräsident tritt zurück und rettet die Kenia-Koalition
Dem finalen Kräftemessen kam Hardy Peter Güssau um 26 Minuten zuvor. Am Montag um 12.34 Uhr verschickte der Landtag von Sachsen-Anhalt eine Erklärung seines Präsidenten, in der dieser seinen Rücktritt erklärte. Für 13 Uhr war eine Sitzung des Ältestenrates angesetzt, in der dieser darüber beraten sollte, wie viel Vertrauen die Abgeordneten noch in den CDU-Politiker haben. Das Ergebnis wäre für Güssau wenig schmeichelhaft gewesen. Er zog von sich aus die Reißleine - im allerletzten Moment und nach wiederholten Weigerungen.
Güssau ist über einen Wahlskandal in seiner Heimatstadt Stendal gestolpert - was der 53-jährige Gymnasiallehrer freilich auch in der Stunde seines politischen Falls nicht akzeptiert. Er habe sich »keiner Straftat schuldig gemacht« und sei »kein Beschuldigter« in einem Verfahren, beharrte er. Das behauptet indes auch keiner. Güssau wird vielmehr der Versuch vorgeworfen, Manipulationen eines Parteifreundes bei der ...
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