Sichtbarkeit ist politisch

Der Dialog zwischen Muslimen und sexuellen Minderheiten soll weitergehen

  • Nicolas Šustr
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Die AfD versucht, Muslime und Schwule gegeneinander auszuspielen. Wie weit Gespräche tragen, ist umstritten, doch auf sie zu verzichten bringt auch nichts.

»Mein Partner und ich legen keinen Wert auf die Bekanntschaft mit muslimischen Einwanderern, für die unsere Liebe eine Todsünde ist.« Ein Kleinlaster mit diesem Spruch fuhr damit in den vergangenen Tagen durch den traditionellen Schwulenkiez Schöneberg - im Auftrag der AfD.

»Wir verzichten auf falsche Homofreunde«, sagt dazu Jörg Steinert, Geschäftsführer des Lesben- und Schwulenverband Berlin-Brandenburg (LSVD). »Wir betrachten die AfD nicht als Problemlöser, es geht nur darum, die muslimische Bevölkerung zu diskreditieren.« Der Regierende Bürgermeister Michael Müller (SPD) nennt es »widerlich, wie die AfD nun mit einer Plakatkampagne versucht, Lesben und Schwule gegen Muslime aufzuhetzen«.

Die Rechtspopulisten versuchen während der aktuellen Berliner Pride Week Sympathie oder zumindest Aufmerksamkeit bei queeren Menschen, also unter anderem Lesben, Schwulen, Bi- Trans- und Intersexuellen, zu bekommen. Beim Motzstraßenfest am vorigen W...


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