In Skinnyjeans im Schlauchboot
Ein Grafiker und ein Literaturstudent haben eine Hipsterseifenoper gedreht. Sie spielt - natürlich - in Neukölln
Tom ist 27 Jahre alt, gebildet und verkatert. So beschreibt sich einer der drei Hauptcharaktere der Neuköllner Internetseifenoper »Ecke Weserstraße« gleich zu Beginn der Pilotfolge, leidend an einer Tasse Kaffee hängend, die auf dem schmierigen WG-Küchentisch steht. Sofort ist klar, vor uns sitzt das Abziehbild der Generation Y. Einer, der mit Studienabschluss, aber ohne Perspektive, auf dem Rennrad zum unbezahlten Praktikum in einer PR-Agentur fährt.
Die unabhängig produzierte Miniserie, von der bisher drei Folgen erschienen sind, will das Lebensgefühl der fast schon totanalysierten Mittzwanziger ins Serienformat holen. Ein ambitioniertes Projekt, gibt es doch außer neurotisch vorgetragenen Zukunftsängsten, die sich mit durchgefeierten Nächten und ein bisschen Chemie bis übermorgen verdrängen lassen, kaum etwas Interessantes zu erzählen. Außer Ateliereröffnungen und postpubertären Gesprächen über Frauen in einem Schlauchboot auf dem L...
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