Gestörte Wende zur Normalität

Moskau argwöhnt Anschlag auf die Wiederannäherung an Ankara

  • Irina Wolkowa, Moskau
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Gerade hatten Moskau und Ankara das Kriegsbeil begraben und kehrten zur Normalität zurück, da putschten Militärs - ein Grund für Misstrauen.

Wladimir Putin war der erste, der Recep Tayyip Erdogan nach dem gescheiterten Putschversuch in der Nacht zu Samstag Unterstützung zusagte. Russland, so der Kremlchef bei einem Telefonat mit dem türkischen Präsidenten, werde mit der legitimen und demokratisch gewählten Regierung in Ankara »konstruktiv zusammenarbeiten«. Ähnlich äußerte sich auch Alexei Puschkow, Chef des Auswärtigen Ausschusses der Duma und Mandatsträger der Kremlpartei »Einiges Russland«. Sie und die Opposition vermuten, westliche Geheimdienste, vor allem US-amerikanische, hätten bei dem Umsturzversuch eine wichtige Rolle gespielt.

Die Putschisten, schreibt auch Anna Glasowa vom Institut für strategische Studien in einem Artikel für die »Nesawissimaja Gaseta«, gehörten zur US-Lobby in der türkischen Armee. Sie hätten mit der Meuterei auch die Wiederannäherung an Moskau verhindern wollen.

Gemeint war die Rückkehr zur Normalität, über die sich die Staatschefs R...


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