Rückverkauf an Täter
NS-Raubkunst
Angesichts neuer Fragezeichen beim Umgang der bayerischen Staatsgemäldesammlungen mit NS-Raubkunst fordert der Landtag fraktionsübergreifend umfassende Aufklärung. Die Staatsregierung muss nun berichten, wie einst mit Kunstwerken verfahren wurde, die jüdischen Besitzern während der Nazizeit geraubt und dann von den amerikanischen Besatzungsbehörden beschlagnahmt wurden. Insbesondere wollen die Abgeordneten wissen, ob Kunstwerke »mit Zutun der Leitung der Staatsgemäldesammlungen oder der Staatsregierung wieder in den Besitz von Angehörigen ehemaliger NS-Täter gelangt sind und wenn ja, wie viele«, heißt es in einem Antrag, den der Kunstausschuss am Mittwoch einstimmig billigte.
Ein Raubkunst-Gemälde, das nach dem Zweiten Weltkrieg von den Bayerischen Staatsgemäldesammlungen an die Familie eines einstigen führenden NS-Funktionärs veräußert wurde, steht beispielsweise in Xanten am Niederrhein im Zentrum eines Rückgabestreits. Gespräche mit Vertretern der Erben der einstigen jüdischen Besitzer hätten bisher kein Ergebnis gebracht, sagte Hans-Wilhelm Barking, Vorsitzender des Xantener Dombauverein. Dieser hatte das Bild mit der vermutlichen Ansicht des Xantener Doms 1963 in Köln ersteigert. 2011 forderten Erbenvertreter erstmals die Rückgabe. Seitdem liege das Bild in einem Tresor. dpa/nd
Wir behalten den Überblick!
Mit unserem Digital-Aktionsabo kannst Du alle Ausgaben von »nd« digital (nd.App oder nd.Epaper) für wenig Geld zu Hause oder unterwegs lesen.
Jetzt abonnieren!
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.