UEFA sperrt Video eines Künstlers

Fußball-EM

  • Lesedauer: 2 Min.

Das Viertelfinalspiel zwischen den Fußballmannschaften aus Deutschland und Italien wird mit ziemlicher Sicherheit in die Geschichtsbücher eingehen; vor allem die Aufzeichnung des Elfmeterschießens, bei dem insgesamt 18 Spieler der beiden Mannschaften antraten, zählt bereits jetzt zu den am meist gesehenen Videos im Internet.

Auch der Webkünstler Kurt Prödel steuerte zu dem Hype seinen Beitrag bei. Er legte alle deutsche Elfer in einem zwölf Sekunden langen Video übereinander. Die Spieler bewegen sich fast synchron zuerst vom Elfmeterpunkt zurück. Nach dem Pfiff des Schiedsrichter rennen sie los, treffen sich am Punkt und schießen den Ball Richtung Tor. Italiens Torwart Gianluigi Buffon springt nach rechts und nach links, bevor er nach dem Schuss von Jonas Hector die Hände vors Gesicht hebt. Der Clip verbreitete sich im Netz wie ein Lauffeuer und wurde am Montag auch im ARD-Morgenmagazin gezeigt.

Doch Prödel hat die Rechnung ohne die UEFA gemacht. Da Prödel über keinerlei Bildrechte aus Stadien verfügt, wurde sein Video von dem europäischen Fußballverband gesperrt. Begründet wird dies von dem Verband mit dem Kampf gegen die »Rechte-Piraterie« im Netz. Mit der Sperre sollten die Exklusivität der Sendepartner und ihre Investitionen in den europäischen Fußball geschützt werden.

Einige deutsche Künstler und Journalisten solidarisierten sich daraufhin mit Prödel. Unter dem Hashtag FreeKurtProedel twitterten beispielsweise der Satiriker Jan Böhmermann und der Musiker Dendemann. jam/dpa

Abonniere das »nd«
Linkssein ist kompliziert.
Wir behalten den Überblick!

Mit unserem Digital-Aktionsabo kannst Du alle Ausgaben von »nd« digital (nd.App oder nd.Epaper) für wenig Geld zu Hause oder unterwegs lesen.
Jetzt abonnieren!
- Anzeige -

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.