»Großes Eurasien« ist noch in weiter Ferne
Schanghai-Organisation krankt vor allem an zwiespältiger Kooperation der Führungsmächte Russland und China
Vor 15 Jahren wurde die Schanghai-Organisation gegründet. Zum Jubiläum blickt sie auf eine turbulente Vergangenheit und eine schwierige Zukunft.
Schon vor einer Woche machte Usbekistan seine Grenzen zu den zentralasiatischen Nachbarn vorübergehend dicht. Der Grund: Lokale Fußtruppen internationaler Terrornetzwerke wie Al Qaida oder Islamischer Staat sollen auf keinen Fall den Taschkenter Jubiläumsgipfel der Schanghai-Organisation für Zusammenarbeit (SCO) stören, die sich vor nunmehr 15 Jahren gründete.
Experten beschreiben die SCO häufig als den Gegenentwurf Asiens zur Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE). Zu Recht.
Die zivilisierte Scheidung der einstigen Bruderrepubliken gelang nach Ende der Sowjetunion 1991 nicht hundertprozentig.
Im Südkaukasus und vor allem in Zentralasien sorgten willkürliche gezogene Grenzen und Verteilungskämpfe um Wasser und Energie für gegenseitige Gebietsansprüche sowie zahlreiche ethnische und religiöse Konflikte. Lange Grenzen zum chronisch instabilen Afghanistan waren ein zusätzliches Sicherheitsrisiko, al...
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