Etwas mehr Transparenz bei Mineralien
EU-Importeure müssen Herkunft künftig offenlegen
Brüssel. In der EU sollen künftig schärfere Regeln für die Einfuhr von Mineralien und Metallen aus Konflikt- und Kriegsregionen gelten. Unternehmen, die beispielsweise mit Gold, Wolfram, Zinn oder Tantal handeln, sollen genau angeben, von wem sie diese Mineralien erworben haben. So soll der Handel mit bewaffneten Gruppen in Kriegs- oder Konfliktregionen unterbunden werden.
Die schärferen Regeln werden die Situation der Menschen in Konfliktregionen »spürbar verbessern«, sagte der Europaabgeordnete Bernd Lange (CDU) am Donnerstag in Brüssel. Die Verpflichtung ist ein Kompromiss: Das Europaparlament wollte auch Hersteller etwa von Smartphones oder Tablets verpflichten, auf den Gebrauch von Mineralien aus Konfliktregionen zu verzichten. Regierungen und EU-Kommission wollten es bei freiwilligen Verpflichtungen belassen.
Umwelt- und Entwicklungsorganisationen begrüßten die Initiative, zeigten sich aber über den Inhalt der Einigung enttäuscht: Da die EU-Verordnung lediglich Unternehmen erfasst, die Metalle importieren, abbauen oder schmelzen, werde die Mehrheit der europäischen Unternehmen etwa aus der Automobil- und Elektroindustrie »völlig aus ihrer Verantwortung entlassen«, sagte der Hauptgeschäftsführer von Misereor, Pirmin Spiegel. Problematisch sei auch die Beschränkung auf nur vier Metalle, Wolfram, Tantal, Zinn und Gold, da auch der Handel mit anderen Rohstoffen Konflikte finanzieren kann. nd/AFP
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