Folge 124: Mahnwachen

Lexikon der Bewegungssprache

  • Lesedauer: 1 Min.

Mahnwachen sind für jüngere Aktivisten in etwa so sexy wie Kamelhaardecken. In der Tat ist diese gewaltfreie Aktionsform heute vor allem bei betagten Friedensbewegten und christlichen Umweltschützern beliebt und seit dem Ukrainekonflikt 2014/15 auch noch politisch anrüchig, verspottet als Wahnmachen. Aber selbst wenn Spaßfaktor und Sprengkraft überschaubar sind, bleiben Mahnwachen ein niedrigschwelliges Angebot für Menschen, politisch aktiv zu werden. Selbst bei noch so wenig Teilnehmern setzen sie immerhin ein kleines Zeichen des Protests, und viele an einem Tag in der gesamten Republik auch ein größeres. Teilnehmer von Mahnwachen beweisen oft eine beeindruckende Hartnäckigkeit. Nicht selten harren sie viele Tage und Nächte hindurch aus, manche Mahnwachen finden über Jahre allwöchentlich am gleichen Werktag statt. Und so mancher Protest, der mit Mahnwachen angefangen hat, wurde irgendwann mächtig. In der Not bedienen sich auch Linksradikale der unverdächtigen Mahnwache: Wenn alles andere, was man eigentlich machen wollte, verboten wurde, werden Mahnwachen angemeldet. So hat man wenigstens einige Orte, an denen man sich versammeln kann, ohne gleich von der Polizei auf die Mütze zu kriegen. Und von dort aus kann man dann aufbrechen zu den richtig radikalen Aktionen. iw

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