Archäologen suchen bei KZ-Außenlager nach Gräbern von NS-Opfern
München. Auf dem Gelände des ehemaligen KZ-Außenlagers Dachau-Allach suchen Archäologen nach möglichen Gräbern von NS-Opfern. Die Arbeiten hatten im Frühjahr begonnen. Bisher wurde dem Vernehmen nach nichts gefunden. Bevor auf dem Gelände Wohnungen gebaut werden, wollen die Verantwortlichen aber sichergehen. »Die Archäologen werden sicher bis zum Herbst brauchen«, sagte Ulrich Fritz von der Stiftung Bayerische Gedenkstätten am Dienstag. Zuvor hatten der CSU-Bundestagsabgeordnete Johannes Singhammer, Stiftungsdirektor Karl Freller und die Leiterin der KZ-Gedenkstätte Dachau, Gabriele Hammermann, den Ort besucht. Die Allacher KZ-Häftlinge mussten für BMW und die Organisation Todt arbeiten, die als Bautruppe dem Reichsminister für Bewaffnung und Munition unterstellt war. Bei der Befreiung am 30. April 1945 lebten dort mehrere Zehntausend Gefangene. Mehr als 400 auf dem Gelände verscharrte Opfer waren in den 1950er Jahren umgebettet worden. Die Stiftung vermute keine sterblichen Überreste mehr. Fritz sagte aber: »Seriöse Aussagen sind erst nach Abschluss der Grabungen möglich.« Zugleich wird geprüft, ob an der Stelle ein Gedenkort entstehen könnte. »Parallel gibt es Überlegungen, was man mit diesem historischen Ort tun will«, sagte Fritz. Dokumentationsorte sind etwa an den Außenlagern in Mühldorf und in Landsberg-Kaufering geplant. dpa/nd
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