Karneval gibt sich politisch
Trotz Wetterkapriolen feiern Hunderttausende beim Straßenumzug am Pfingstsonntag
650 000 Menschen waren am Sonntag beim Umzug des »Karnevals der Kulturen«, einige Wagen widmeten sich dem Thema Rassismus. Am Vorabend wurden zwei junge Frauen sexuell belästigt und bestohlen.
Tanzend, trommelnd oder rollschuhfahrend reihen sich Samba-Formationen mit aufwendigem Federschmuck an koreanische Trachtengruppen und jonglierenden Kindern aus einem Jugendzirkus. Die Aufzugstrecke verwandelt sich in eine Festmeile. Es riecht nach Grillwürstchen, elektronische Beats wabern durch die Straßen. Bier und Rum fließen in Strömen, einer der zahlreichen Verkaufsstände am Rand bietet als besonderes Angebot bei der Bestellung von vier Cocktails einen Strohhut gratis.
Es dürfte die größte Straßenparty des Jahres gewesen sein, als am Sonntag der »Karneval der Kulturen« auf seiner gewohnten Strecke vom Hermannplatz über den Südstern bis zur Möckernstraße durch Kreuzberg zog. 73 Gruppen und 5000 Aktive bahnten sich bis zum Abend mit ihren Festwagen den Weg durch ein dichtes Menschenspalier mit Handykameras. Die wiederkehrenden Regenschauer und Windböen trübten die Stimmung wenig.
Bei einigen Wagen ging es dezidiert politisch zu: Ei...
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