Lange Arie auf den Gleisen
Das Orchester »Lebenslaute« blockierte zusammen mit »Ende Gelände« in der Lausitz
Mit Tausenden anderen forderten Musiker den sofortigen Ausstieg aus der Braunkohlewirtschaft. Bei Sitzblockaden waren sie oft diejenigen, die am längsten ausharrten. Sie spielten einfach immer weiter.
»In einem kühlen Grunde, da geht ein Baggerrad ... die Heimat ist vernichtet, nur Wüste rings umher, und der euch das berichtet, kennt das Dorf nicht mehr.« Lydia Steenweg, Geigerin im Protestorchester »Lebenslaute« zeigt ihr Notenblatt mit dem Volkslied, gesetzt für Sopran, Alt, Tenor und Bass. Orchesterleiter Gerd Büntzly hat die alte Weise eigens für Antikohle-Aktionen umgedichtet, als Tenorsänger trägt er auch die Arien vor.
Die Gruppe »Lebenslaute« bringt sogenannte Hochkultur - im Falle der Akkordeonspielerin und der Cellistin muss es heißen: sie schleppen Hochkultur - zu Blockaden von Nazidemos, zu Aktionen der Flüchtlingsunterstützung und Aktionen der Klimabewegung. Am vergangenen Wochenende musizierten sie bei der großangelegten Anti-Kohle-Blockade von »Ende Gelände«.
Nach rund zehn Kilometern Fußmarsch über Wiesen, Bäche und auf Bahngleisen bringt sich das Protestorchester in der Nähe des Kraftwerkes Schwarze Pumpe in Stellung...
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